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Arbeit ist einer der drei klassischen Produktionsfaktoren der Volkswirtschaft neben Kapital und Boden. Arbeit bezeichnet dabei die gesamte menschliche Tätigkeit im Produktionsprozess, also diejenige Komponente, die alle manuellen Verrichtungen seitens der Mitarbeiter beinhaltet. Für Unternehmen ist Arbeit ein essentieller Faktor und unverzichtbar. Auch geistige Arbeit fällt in diesen Begriff. Im volkswirtschaftlichen Sinn werden allerdings nur solche Leistungen als Arbeit anerkannt, die zur Erfüllung von fremden Bedürfnissen beitragen. Es gilt somit nur gewerbliche Arbeit, nicht aber gemeinnützige oder private Arbeit.

Arbeit als Gut[]

Der Faktor Arbeit wird auf einem eigenen Markt gehandelt, dem Arbeitsmarkt. Arbeit wird als ein Gut betrachtet und hat einen entsprechenden Preis, nämlich den Lohn beziehungsweise das Gehalt. Die Haushalte stellen dieses Gut zur Verfügung und verlangen einen angemessen Lohn als Ausgleich. Die Unternehmen fragen dieses Gut nach, weil sie es für ihre Produktion benötigen. Gemäß dem Prinzip der Arbeitsteilung können sie nur so ihre Ziele erreichen. Problem dabei ist, dass es nicht immer zur Übereinkunft beider Seiten kommt, wodurch manche Anbieter keine Beschäftigung finden und somit arbeitslos sind. Die Zahl der Arbeitsanbieter entspricht allen erwerbsfähigen Personen eines Landes, also der Gesamtbevölkerung abzüglich Kindern, Rentnern oder Menschen mit Behinderung (wobei auch diese erwerbstätig sein können).

Lohnfindung[]

Haushalte müssen für die Optimierung ihres Nutzens zwischen Arbeit und Freizeit wählen. Weil Arbeit als Verzicht von Freizeit gesehen und verstanden wird, muss dieser Verzicht entsprechend vergütet werden, damit sich die Haushalte dazu bereit erklären. Andererseits müssen sie auch arbeiten und damit Einkommen erzielen, um ihre Bedürfnisse in der Freizeit erfüllen zu können. Im Sinne der Opportunitätskosten sieht sich ein einzelner Haushalt dann dazu bereit, seine Arbeitsleistung bereitzustellen, wenn er dafür entsprechend bezahlt wird. Dies ist genau dann der Fall, wenn der Grenznutzen des Einkommens genau der Grenzproduktivität seiner Leistung entspricht.

Die Grenzproduktivität bezeichnet die zusätzlichen Leistung im Austausch für die Erhöhung des Lohns um eine Einheit. Ist die Bezahlung des Arbeiters zu gering, wird er seine Leistung entsprechend verringern oder gar nicht erst anbieten. Für Unternehmen dagegen lohnt sich die Einstellung des Arbeiters erst, wenn er eine gewisse Produktivität vollbringen kann. Demnach pendelt sich der Lohn als das ausgleichende Instrument so ein, bis er Grenzertrag und -produktivität zur Übereinstmmung bringt. Mit anderen Worten ausgedrückt bedeutet das, dass die verrichtete Arbeit genau so wertvoll für das Unternehmen ist, wie der Lohn hoch ist. Der Lohn drückt aus, für welchen Betrag eine Arbeitsstelle oder -tätigkeit gehandelt wird.

In der Realität herrscht ein großer Einfluss der Gewerkschaften und der Politik auf die Lohnfindung. Mindestlöhne werden im Rahmen wirtschaftspolitischer Maßnahmen immer wieder diskutiert.

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